Auch wenn wir hier gerade nicht dazu gekommen sind, zu berichten, schreitet der Bau unseres Bio-Solar-Hauses weiter fort. Seit dem letzten Eintrag hat sich einiges getan, was nachfolgend nur verkürzt dargestellt werden kann. In der Zwischenzeit haben die Handwerker von Bio-Solar-Haus (Schreiner und Heizungsbauer), die Mitarbeiter der Firma B. (Sanitär), Brandt (Außenputz), Herr K. (Fensterbauer, Innenfensterbänke), die Dachdecker (Antennenmast) und Herr Thurn (Elektro) zusammen mit mir in unserem Haus gearbeitet. Beim Thema Trockenbau haben wir uns (weitestgehend) mit der Firma KW-Bau einigen können, so dass in der nächsten Woche nur noch ein paar Details geklärt werden müssen.
Bio-Solar-Haus: Lattung und Heizungssystem
Herr K. (Schreiner) und Herr L. (Heizungsmonteur) arbeiten zur Zeit an der Unterkonstruktion (UK = Lattung) an den Außenwänden und der Decke und an Deckenstrahlheizung. Zwischendurch wurde auch unser Consolar-Pufferspeicher geliefert. Der hatte allerdings einen Transportschaden und wurde umgehend wieder abgeholt. Der neue Puffer muss dann noch in der Keller getragen werden, was bei mehr als 200 kg Leergewicht keine einfache Aufgabe sein wird. Die Mitarbeiter von Bio-Solar-Haus sind mittlerweile auch schon fast fertig mit ihren Arbeiten. Es fehlen noch die Flachkollektoren für das Dach, die sind wohl noch unterwegs.
Dabei sind ein paar »Knackpunkte« aufgefallen, die zumindest zum Teil mittlerweile gelöst werden konnten:
- Installationszone + Lattung: recht schnell fiel auf, dass wir doch nicht ganze 30 cm am Rand für unsere Elektroinstallation hatten. Am Rand von Decke zu Wand hätten wir ca. 5 cm Luft für eine abschließende Lattung lassen sollen. [gelöst: da es nicht so viele Stellen betraf, hatte ich die Leitungen dort umgelegt]
- Zirkulation: unser Sanitärunternehmen B. hatte aufgrund der Größe unseres Hauses eine Zirkulationsleitung mit eingeplant und bereits gelegt. Leider hieß es zunächst, dass es Probleme mit dem Solardurchlauferhitzer geben würde, da dieser dann quasi dauerhaft liefe. [gelöst: mit einem Dreiwegeventil soll der Durchlauferhitzer bei laufender Zirkulationspumpe umgangen werden. Die Steuerung erfolgt von mir per KNX-Schaltaktoren + Logik, vermutlich auf dem Wiregate.]
- zusätzliche Kaltwasserleitung zum Ofen: für die thermische Ablaufsicherung [gelöst: hierfür wurde eine weitere Kernbohrung benötigt]
- wasserseitiger Anschluss der Heizung
- Unternehmensbescheinigung für den Holzofen/Kamin
- Ablauf der thermischen Ablaufsicherung des Ofens mit »Wanddurchbruch« durch die Aluminiumhülle des Wintergartens
- Steuerung der Consolar-Solarheizung: wir hatten extra um die ältere Steuerung (Consolar Control 601) gebeten, da diese noch per definierter Schnittstelle über eine RS-232 abgefragt werden kann. Leider wird diese nicht mehr ausgeliefert. Die 602er sendet ihre Daten zu einem Web-Portal. Um an die Daten zu kommen, müssen die dann per Screen-Scraping heraus »gepuhlt« werden. Leider ist mir das Portal nicht bekannt und der Aufwand kann bei so etwas sehr unterschiedlich sein. Zusätzlich müssen ggf. immer wieder Anpassungen vorgenommen werden, um auf Änderungen des Web-Portals zu reagieren. Schlussendlich kann man sich die Frage stellen, ob man seine Heizungsdaten in »fremde Hände« legen möchte. Zusätzlich hat sich noch ein weiteres Problem aufgetan: an die 601er-Steuerung kann entweder eine PC-Schnittstelle oder ein Holzofen angeschlossen werden. [bisher ungelöst, allerdings Lösung in Sicht]
Firma B.: Sanitär-Rohinstallation
Die Mitarbeiter der von uns beauftragte Firma B. haben weiter an der Sanitär-Rohinstallation gearbeitet. Zusätzlich haben sie uns neben der oben erwähnten Kernbohrung noch zwei weitere für Netzwerkleitungen in die Kellerdecke gebohrt. Im Keller wurde weiter an den Abflussrohren und den Kalt-, Warm- und Zirkulationsleitungen gearbeitet. Mit Herrn B. hatten wir uns zwischenzeitlich getroffen, um die o. g. Knackpunkte abzusprechen.
Firma Brandt: Außenputz fertig
Die Mitarbeiter der Firma Brandt hatten letzte Woche unseren Außenputz fertig gestellt, so dass dieser jetzt gut Zeit hatte zu trocknen. Auf Empfehlung hatten wir uns für einen Reibeputz mit 2 mm Korn entschieden. Das Haus wirkt mit dem Putz schon wieder deutlich anders. Eigentlich hätte in der aktuellen Woche das Haus gestrichen werden sollen, aufgrund des nassen Wetters wurde das allerdings auf nächste Woche verschoben.
Firma Glas und Schatten: Innenfensterbänke
Auf Empfehlung des Trockenbauers hatten wir die Innen-Fensterbänke bei der Fensterbaufirma von Bio-Solar-Haus in Auftrag gegeben. Hier hatten wir uns für Fensterbänke von helopal entschieden. Diese wurden in der vergangenen Woche montiert und gefallen uns gut. Die Fensterbänke sind aus »Gussmarmor«, sollen sehr robust und sehr pflegeleicht sein.
Firma Guder: Antennenmast
Bei der Montage des Masts fehlte der Mastschuh. Der wurde am Montag nachgeliefert und montiert, so dass unser Mast für die Wetterstation und evtl. mal eine Satellitenschüssel jetzt stabil steht. Unter den Mastschuh wurde noch eine OSB-Platte in die Kehlbalken geschraubt, damit das Konstrukt stabil steht.
Elektro-Arbeiten
Zusammen mit Herrn Thurn habe ich weiter an der Elektro-Rohinstallation gearbeitet. Das Erdgeschoss ist so gut wie fertig, hier müssen nur noch ein paar letzte Leerrohre für die Netzwerk-Leitungen endgültig montiert werden. Damit wir ggf. das LAN (CAT 7, 1.200 MHz-Simplex-Leitungen) in der Firma zukünftig austauschen (»updaten«) können, sollen sie unter der Kellerdecke verzogen werden. Durch Leerrohre geht es dann in den Brüstungskanal im EG. Das grüne Buskabel und ein 4x2x0,8 für 1-wire (Temperatursensoren + iButtons) ist bereits komplett verlegt.
Im Dachgeschoss haben wir auch schon einiges geschafft, allerdings wollten wir für die Netzwerleitungen die Fertigstellung der Lattung im DG abwarten. Das dürfte dann morgen soweit der Fall sein. Die 1-wire und KNX-Busleitungen sind weitestgehend verlegt. Es fehlen noch meine Türkontakte, die Bohrungen für die Fensterkontakte, einige 3×1,5 NYM-Leitungen, eine 5×1,5 NYM für die Wintergartenverschattung und einiger weiterer »Kleinkram«. Auf jeden Fall haben wir schon einiges geschafft. Am Freitag und am Wochenende und Montag geht es damit weiter, da ab nächste Woche Mittwoch der Trockenbauer starten will.
Fotos
Was war sonst noch so passiert?
Nachfolgend ein paar Gründe, warum wir nicht mehr zum bloggen gekommen sind: Wir lagen zwischendurch nacheinander mit verschiedenen grippalen Infekten, Husten, Fieber, Angina etc. flach. Unser 17,5 Jahre alte Katze hat sich mitten in der Nacht den rechten Vorderlauf im Wohnzimmer gebrochen – wie auch immer. Der muss jetzt erst mal wieder zusammen wachsen. Bis dahin soll sie nicht springen. Wir haben ihr ein »Gehege« gebaut, in dem sie bis dahin erst mal die meiste Zeit verbringen muss. Meine alte Fujifilm F30 hat den Bau bisher nicht überlebt, lässt sich manchmal nicht mehr ein- oder ausschalten und löst nicht mehr zuverlässig aus. Als Nachfolger versuchen wir es jetzt mit einer »Outdoor«-Kamera von Olympus (wasser- und staubdicht).
Wir haben – endlich – einen Termin für den Estrich im EG: ab 08.05.2012 soll die von Bio-Solar-Haus beauftragte Firma mit ihrer Arbeit anfangen. Vorher müssen die Mitarbeiter von KW-Bau kräftig ranklotzen und die Decke (Gipskarton feuerfest, GKF) und Wände im Erdgeschoss (Fermacell 12,5 mm) schließen.
Hallo liebe BSH-Bewohner,
vielen Dank (schon wieder 🙂 für Euer tolles Blog. Ich stehe aktuell vor einer besonderen Frage: Wie läuft das denn mit dem Tapezieren? Aus Gipskarton-Platten muss man doch normalerweise grundieren. Habt Ihr da etwas bestimmtes wegen der Wasserdampfdurchlässigkeit genommen? Oder habt Ihr überalle Gipsfaserplatten mit Klebefuge. Da braucht man das ja glaube ich nicht. Aber selbst dann frage ich mich, wie es mit den Wandfarben ausschaut. Habt Ihr da etwas spezielles, diffussionsoffenes?
Ich finde bei den ganzen Grundierungs- und Farbherstellern (fast) nie einen Hinweis auf die sd-Werte dieser Materialien. Man will doch seine diffussionsoffene Wand nicht mit einer dichten Farbe verschließen.
Grübel …
Viele Grüße!
Holger
Wir haben gar nicht tapeziert, sondern die Wände nur grundiert und mit DinoSil Quarzit (durch den enthaltenen Quarzsand Rauhfaserähnlich, SD-Wert < 0,14 m) und die Decken mit DinoSil-Innenfarbe ELF (weiß glatt, SD-Wert < 0,1 m). Auf anraten eines Malermeisters haben wir die oberen 5-10 cm an den Wänden ebenfalls mit der Deckenfarbe gestrichen. Das ergibt einen helleren Streifen im Übergang zur Decke und »streckt« so die Räume noch etwas. Beide Farben sind auf Silikatbasis und diffusionsoffen (s. technische Merkblätter).