Unser Keller ist, wie schon mehrfach beschrieben, abgedichtet nach DIN 18195-6 (zur Vorgeschichte) gegen aufsteigendes Sickerwasser (zählt als »drückendes Wasser«). Nachdem wir mit dem Fertigkeller der Firma Knecht endlich einen Anbieter gefunden hatten, der uns den Keller in der gewünschten Ausstattung und Zeitrahmen gebaut hatte, geht der »Spaß« jetzt wieder los:
Für die Versorger (Wasser, Strom und Telekom) benötigen wir druckwasserdichte Durchführungen für die entsprechenden Leitungen. Dafür gibt es auch entsprechende technische Lösungen, z. B. von Doyma. Zuerst hatten wir es als Mehrspartenzuführung ausführen lassen wollen, da in dem Fall nur eine Kernbohrung notwendig gewesen wäre. Alle Versorger wären elegant durch eine entsprechend abgedichtete Zuführung in den Keller geführt worden – an sich toll. Nicht gerechnet hatten wir mit dem »Tanz um die Ablehnung jeglicher Gewährleistung«. Darüber hatte ich bereits verwundert bei der Zusammenfassung des Baustellengesprächs für den Keller geschrieben. Bei dem Gespräch wurde dann entschieden, dass jeder Versorger dann halt per Einzelsparte eingeführt werden muss. Herr G. von Regionalgas Euskirchen war zu dem Zeitpunkt bereits sehr skeptisch, ob und wie das wohl mit dem Stromversorger (Rhein Energie AG) und der Telekom ausgehen wird. Er lag mit seinen Erfahrungen leider goldrichtig. 🙁 Ich kann schon gar nicht mehr zählen, wie oft wir das Wort »Gewährleistungsausschluss« in der letzten Zeit gehört oder gelesen haben.
Trinkwasser (Regionalgas Euskirchen)
Denn löblich können wir an dieser Stelle nur explizit den Wasserversorger (Regionalgas Euskirchen) erwähnen! Es ist der einzige Versorger, der in der Lage (bzw. Willens) ist, von sich aus eine entsprechend druckwasserdichte Doyma-Dichtung bei uns einzubauen. Es wurde ein Rohrleitungsbauer beauftragt, der bei uns die Kernbohrung durchführt und die Doyma-Dichtung einbaut. Ob die Firma auch gleich noch die Leitung in den Keller legt, weiß ich nicht. Auf jeden Fall soll die Leitung durch die Dichtung in den Keller geführt und danach abgedichtet/verpresst werden.
Strom (Rhein Energie AG)
Hier sieht das Bild leider anders aus. Die Gespräche waren sehr freundlich und grundsätzlich wurde unser Wunsch, den Strom bereits vorab in den Keller gelegt zu bekommen auch entsprochen. Allerdings steht dort bereits in den Allgemeinen Vertragsbedingungen § 4 Bauseitige Leistung Abs. 5. »[…] oder stellt der Anschlussnehmer besondere Anforderungen an die Dichtheit der Hauseinführung, so hat der Anschlussnehmer auf seine Kosten Vorkehrungen zum Schutz der Hauseinführung der Anschlussleitungen zu treffen, z. B. durch die Bereitstellung druckwasserdichter Mauerdurchführungen. […]«. Selbstverständlich wurde mir in den Telefonaten erklärt sei damit auch jegliche Gewährleistung auf die Dichtigkeit nach dem Einbau ausgeschlossen. In Bornheim arbeite man ja lediglich im Namen und auf Rechnung der RWE. Auch die telefonische Info, dass in Köln Mehrspartenanschlüsse mit Gewährleistung direkt durch die Rhein Energie eingebaut werden sollen, half uns in Bornheim nicht weiter.
Telekommunikation (t-com)
Auch hier das gleiche Bild: Die druckwasserdichte Durchführung muss bauseits erfolgen. Die Erklärungen der Bauberatung – die ansonsten in der Regel freundlich und auch hilfreich waren – gebe ich hier gar nicht erst wieder.
Erster Ansatz
Wir haben Herrn G. von Regionalgas Euskirchen nach der von ihm beauftragten Firma befragt und auch die Kontaktdaten genannt bekommen. Es liegt ja nahe, dass die auch für uns Kernbohrungen und Dichtungen übernehmen könnten. Zuerst war es etwas schwieriger von der Firma L. ein Angebot für die Arbeiten zu bekommen. Das klappte erst nach erneuter telefonischer Nachfrage. Zunächst war ich über die angebotene (und falsch geschriebene) »Deumar-Mehrsparteneinführung« (Zitat Ende!) überrascht. Das steigerte sich dann allerdings weiter, nachdem während des Telefonats mit der Firma jeglicher Einbau einer druckwasserdichten Durchführung mit dem Hinweis auf, dann müsse man ja dafür ja 5 Jahre Gewährleistung übernehmen komplett abgelehnt wurde. Doyma gibt übrigens 25 Jahre Gewährleistung auf ihre Produkte. Das Angebot die Dichtung überhaupt einzubauen, wurde dabei zurück gezogen. Dass der Keller eine Wanne sei, habe man nicht gewusst und überhaupt so etwas würde uns niemand einbauen. Wir fanden das deutlich weniger lustig, als es hier klingen mag.
Ein Lösungsansatz (?)
Meine Frau hatte die Idee, bei der Firma Doyma dann mal nach zu schauen, ob dort ein Fachunternehmen für unsere Gegend aufgeführt wird. Es gibt dort auch eine Seite mit »Servicepartner«. Dort steht allerdings für Köln/Bonn »Region 2, Servicepartner gesucht« … Warum wundert mich das jetzt nicht? 😉 [Update 02.02.2015: die Servicepartnerseite, scheint bei dem Doyma-Relaunch komplett entfernt worden zu sein. Jetzt gibt es nur noch eine Händlersuche …]
Meine Frau hat gestern sowohl Doyma, als auch den nächstliegenden Servicepartner in Krefeld angeschrieben, ob Sie uns einen Tipp geben bzw. die Arbeiten bei uns ausführen können.
Einen weiteren Versuch – wir hoffen, dass das klappt – haben wir eine Anfrage nach einem Handwerksunternehmen über den Baustoffhändler Fassbender Tenten gestartet. Fassbender Tenten verkauft die Doyma-Dichtungen und hat bereits gestern unsere Adresse/Kontaktdaten an eine Firma in der Region weiter gegeben, die sich dann bei uns melden soll.
Wir sind gespannt. Wie machen das eigentlich die anderen Bauherren in unserer Region mit druckwasserdichten Kellern?
[Update 26.01.2012: der Doyma-Servicepartner und der Handwerker über Fassbender Tenten haben sich gemeldet: »Neues zu den Doyma-Dichtungen – Rettung in Sicht?«]
Ich habe mit meinem Haus auch den Lastfall „aufstauendes Sickerwasser“ und ich würde mir an deiner Stelle nicht so viel Sorgen machen. Solange der Keller nicht im Grundwasser schwimmt, ist die Wahrscheinlichkeit, dass eine mit einfachen Bitumen ordnungsgemäß abgedichtete Hauseinführung Niederschlagswasser reinlässt, ist m.E. sehr niedrig.
Dank Dir. Aufmunterung ist immer gut. 🙂
Wir wollen halt an der Stelle nichts riskieren. Die Mehrkosten für den Keller machen halt kaum Sinn, wenn das Wasser dann über die Hauseinführungen eindringt. Mit dem Angebot der Firma BTE aus Essen bin ich aber auch ganz zufrieden. Jetzt muss das Wetter noch ein bisschen mitspielen und ich hoffe, dass wir einfach noch einmal Glück haben und es nicht ganz so kalt wird.
Wenn ich mir den Beitrag so durchlese gibt es viele Hindernisse bei einen Hausbau die man vorher vielleicht gar nicht berechnet hat. Das Internet ist dann ziemlich hilfreich, da man Anbieter findet die zwar weiter weg sind, aber sich die Suche dann bestimmt auch lohnt.
Den »Spamlink« habe ich mal entfernt … netter Versuch, aber bitte nicht hier!
Mit Grundwasser ist nicht zu spaßen. Geht da jemal was schief gibts da nichts mehr zu retten. Die Kosten der Sanierung dürften in der Regel zum finanziellen Fiasko werden. Ein Bekannter von uns hat auch Probleme bekommen. Der hat sich auf die Aussagen von Architekt etc. verlassen. Als das Grundwasser dann doch zum Problem wurde sind die Firmen, die eigentlich haften müssten in Insolvenz gegangen.